Küchenteufel bäckt: Milchbrot

Man könnte meinen, dass die Backwelt derzeit nur noch aus Plätzchen, Stollen und anderen Weihnachtsbackwaren besteht - und auch ich werde mit Sicherheit am kommenden Wochen die ersten Plätzchen backen.

Doch hier und heute wird ein ganz anderes Backprodukt vorgestellt, denn in der letzten Woche hat die Frau Küchenlatein mir mit dem Bild eines Milchbrotes auf instagram ziemlich den Mund wässerig gemacht. Das Rezept ist im Original von Dan Lepard und wurde im Guardian veröffentlicht.
Ich habe es mir mal übersetzt und nur ein wenig für mich abgeändert.

So sah es dann aus:





Dan Lepard´s milk bread


Zutaten


375 ml Vollmilch
100 ml kaltes Wasser
2 TL Trockenhefe
75 g ungesalzene Butter
625 g Mehl Typ 550
25 g Feiner Zucker (oder Honig)
2 TL Salz
Öl zum kneten

Zubereitung



  • Die Milch aufkochen und in eine Schüssel gießen. Das kalte Wasser hinzugeben, um die Milch schneller abzukühlen. Wenn die Mischung handwarm ist, die Hefe unterrühren und 5 Minuten stehen lassen.

Warum die Milch aufkochen? Das hat Dan Lepard in den Kommentaren nochmal erläutert: "Boiling the milk makes the crumb lighter as it destroys the main protein found in milk, casein: if you don't do it, you get a slightly heavier crumb."

  • Die Butter schmelzen.
  • Mehl, Zucker und Salz in das Hefegemisch geben, dann die flüssige Butter dazugeben. Mit den Händen zu einem groben, trotzdem gut vermischten Teig verkneten. 

Und hier bin ich dann abgewichen: Anstatt dem Rezept zu vertrauen und einfach nur ein wenig mit den Händen drin herumzukneten,  habe ich meine Knethaken in den Handrührer gesteckt und einen elastischen Teig geknetet. Aber vielleicht traue ich mich ja irgendwann mal.

Dan Lepard gibt übrigens noch einen Hinweis an dieser Stelle: At this point, you can adjust it, adding slightly more water for a softer dough that will bake extra-light, or slightly more flour for a dough that will hold its shape better.


  • Abdecken und zehn Minuten stehen lassen, danach eine Arbeitsplatte einölen und den Teig zehn Sekunden durchkneten.
  • Nocheinmal ca. eine Stunde gehen lassen, wenn möglich, in dieser Zeit noch ein oder zwei Mal in gleicher Weise kneten. Aufgrund der aktuellen Witterungsbedingungen - meine Küche ist kalt! - habe ich die geschlossene Tupperschüssel in angenehm warmem Wasser in der Spüle schwimmen lassen.
  • Eine Form ausbuttern oder mit Backpapier auslegen (ich nehm da meine Silikonform, die muss ja auch einen Zweck haben) Den Teig in zwei Bälle formen und hineinlegen.  
  • Den Teig um die Hälfte aufgehen lassen - ich habe die Form dann ebenfalls in warmes Wasser gestellt und abgedeckt. 
  • Die Oberseite mit Mehl bestreuen, einen Schnitt in die Mitte geben und bei 180°C ca. 50 min. backen.
  • Direkt nach dem Backen aus der Form holen und auskühlen lassen.


Nach dem Backen


Das Brot ist bei mir sehr fluffig geworden, Alex hingegen hätte es gern süßer. Wer also nach einem "Milchbrötchen" wie in deutschen Supermärkten sucht, sollte unbedingt die oben angegebene Zuckermenge erhöhen.

Abwandlungen


Dan Lepard spricht in dem oben verlinkten Artikel davon, dass man das Rezept auch als Basis benutzen kann, zum Beispiel für gefüllte Röllchen oder für solch leckere Schweinereien wie Schokobrötchen. Für letzteres einfach 250 g "chocolate chips" - ich denke mal, da gehen die Schokotröpfchen ganz gut - verwenden.
Der Teig sollte nicht mehr zu warm sein (Stichwort: warme Milch), damit die Schokolade nicht wegschmilzt und am besten direkt nach dem ersten Kneten hinein.
Dann Bällchen oder längliche Brötchen von ca. 100 g herstellen (laut Dan ca. 15 Stück) und auf zwei mit Backpapier ausgelegten Blechen verteilen. Abgedeckt mit einem Küchentuch an einem warmen Ort aufgehen lassen, bis sie sich ca. verdoppelt haben (deshalb zwei Bleche) und mit einem verklepperten Ei bestreichen.
Bei 220°C Ober- und Unterhitze ca. 20 Minuten backen bis sie "golden" geworden sind. Klingt lecker, werde ich beizeiten ausprobieren und natürlich mit Fotos dokumentieren, versprochen!