Küchenteufel: Kaiserschmarrn

Es begab sich zu einer Zeit, dass der Kaiser Franz Joseph I. (ihr wißt schon, der mit der "Sisi") über Österreich-Ungarn herrschte, soviel ist mal bewiesen. Wie es aber nun zur Entstehung des "Kaiserschmarrn" kam, da gibt es nur Legenden. Die eine lautet, dass er sich bei der Jagd verirrte, bei einfachen Bauersleuten unterkam und eine Mehlspeise zu essen bekam. Die fand er sehr lecker, und die Bäuerin wiegelte ab: "Des ist doch nur ein Schmarrn!". Darauf der Kaiser: "Aber ein Kaiser-Schmarrn!" Andere meinen, dass die Palatschinken (des Kaisers Leibspeise), die dem Koch daneben gingen, dem Personal vorgesetzt wurden - „A Schmarrn des am Kaiser zu servieren“ und viele Versionen mehr. Ich mag die mit der Bäuerin am liebsten.

Aber nun mal in die Gegenwart und in meine Küche. Da gab es heute zum ersten Mal einen selbst gemachten Kaiserschmarrn und was soll ich sagen: Er war sau-lecker! Wollt ihr mal sehen?



Und hier kommt auch schon das Rezept!

Zutaten für zwei Personen (Portion siehe oben):

2 Eier, getrennt
15 g Zucker
1/2 P. Vanillezucker
etw. Salz

180 ml Milch
60 g Mehl
Butter für die Pfanne
Puderzucker

Optional: Rosinen & Rum

Zubereitung:

0. Rosinen 30 min. vorher in Rum einlegen (optional)

1. Eier trennen.

2. Eigelb, Zucker, Vanillezucker und Salz mit einem Schneebesen so lange rühren, bis die Masse hellgebl und schaumig-cremig wird.

3. Milch dazugeben und nach und nach das Mehl dazu.

4. Die beiden Eiweiße mit einem Mixer ganz steif schlagen und mit dem Schneebesen unter die Masse heben.

5. In einer Pfanne die Butter erhitzen und ca. die Hälfte des Teiges einfüllen, den Teig ein wenig verstreichen und wenn möglich einen Deckel draufgeben.

6. Bei wenig Hitze backen bis die Unterseite ausreichend gebräunt ist. Wenn sich der Schmarrn nicht bewegt, ganz dünn Butter am Rand entlang hineingeben.

7. Den Schmarrn zwei Mal durchteilen, wenden, evtl. ein wenig "plattdrücken", Deckel drauf und auch die zweite Seite bräunen lassen.

7a. Wenn mit Romrosinen gewünscht, diese jetzt dazugeben.

8. Den Schmarrn mit zwei Pfannenwendern "zerreissen", auf einen Teller geben.

9. Mit Puderzucker bestreuen.

9a. Kann mit Apfelmus und Zwetschkenröstern serviert werden.

Abwandlungen: Abgesehen davon, dass die von mir so verhassten Rosinen in den Teig kommen, kann man ihn auch karamelisieren oder Mandelblättchen hinzufügen.

Ausserdem spricht Wikipedia von Kirsch-, Mirabellen-, Weichsel-, Apfelschmarrn, Nussschmarrn, Sauerrahmschmarrn.

Manche Leute wenden den Kaiserschmarrn immer wieder, ich habe aber mit der "1x-von-jeder-Seite-backen" - Variante heute gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist m.E. Geduld mitzubringen und den Schmarrn bei kleiner Flamme backen zu lassen.


Guten Appetit und berichtet gern über eure Erfolge!