Das geht ja schon wieder gut los ...

Ich erinnere mich gern an den letzten Grand Prix - Abend. Ungern erinnere ich mich dagegen an das Ende dieses Abends.
Natürlich gibt es Freundschaften zwischen diversen Ländern, selbstredend auch Animositäten.

Aber was die Osteuropäer sich im letzten Jahr geleistet haben, war doch unter aller Sau, und auch der stets eloquente, von mir hochgeschätzte Peter Urban (NDR), Kommentator des Grand Prix, war zum Ende nur noch erschüttert und einfach "bockig".
Jahrzehntelang wurden zahlreiche Länder von Russland ausgeplündert und unterdrückt, aber wenn da so ein Kerlchen aus dem Klavier kriecht, bekommt er 12 Punkte. Arghh!
Und haben sich die ehemaligen jugoslawischen Staaten nicht bis vor kurzem noch gegenseitig abgeknallt oder wenigstens hilflose Frauen und Kinder vergewaltigt?
Aber dafür gibts dann eben nochmal 10 P beim Grand Prix. Sozusagen als Wiedergutmachung. Oder was?!

Trotz alledem haben wir uns auf den neuen Grand Prix gefreut. Haben den deutschen Vorentscheid zelebriert und Geld in SMS für Roger investiert. Schöööön!

Heute dann der nächste Termin: Halbfinale gucken. 28 Songs aus zahlreichen mehr oder weniger europäischen Ländern, 10 kommen weiter.
Die Runde hatte unterschiedliche 10, es gab jedoch mindestens 5 feste, nahezu todsichere Kandidaten.
Womit wir jedoch nicht gerechnet hatten (wie gesagt, wir verdrängen gern), war die osteuropäische Connection.
Kein einziges westeuropäisches Land wurde in die Finalrunde gewählt. Qualitativ hochwertiger Europop aus Holland und Belgien wurde von schlecht gesungenem Trash aus Osteuropa herausgekegelt.

Das zieht die gute Laune extrem wieder herunter.

Sonja hatte schon vermutet, dass SMS da wohl nen Keks kosten. Oder noch weniger.
Warum schaffen wir Westeuropäer das nicht?
Weil wir dann osteuropafeindlich wären.

Trotzdem drücke ich Roger am Samstag die Daumen. Und es gibt wieder Toast Hawaii, Silberzwiebeln, Ofenkäse, Donauwellen, Götterspeise und Käsekuchen. Und was uns sonst noch alles an 80er Jahre Zeugs einfällt.